Brandteigkrapferln mit Himbeerschlagrahm
Weil am Sonntag spontan Freunde die wir nicht oft sehen zum Kaffee kamen habe ich gedacht ich mache etwas Neues. Endlich wieder mal ein Premiere! Und wie es aussieht, eine erfolgreiche. Das mag ich an meinem Blog, motiviert er mich doch sehr etwas mutiger zu sein und endlich zu kochen was ich schon lange versuchen wollte. In dem Fall Brandteig. Nach gründlicher Recherche habe ich mich zu einer Mischung zu dem Rezept aus lamiacucina und „Klassische österreichische Küche“ von Franz Maier-Bruck entschlossen. Die Variation der Buttermenge bei Brandteigrezepten ist schon beeindruckend, also nehme ich an dass es nicht so sehr auf Buttermenge ankommt.
Brandteig:
- 1/8 l Wasser (125g)
- 90 g Butter
- Prise Salz
- 120 g weisses Mehl, gesiebt
- 3 Eier 53+ ( 172 g, ohne Schale)
Den Ofen auf 200°C Ober/Unterhitze vorheizen. Wasser, Butter und Salz aufkochen bis die Butter geschmolzen ist. Das Wasser war angenehm salzig, ich dachte erst es wäre zuviel Salz aber mit Mehl und Eier war es dann gut. Den Topf von der Platte ziehen, Mehl in einem Rutsch hineinschütten und umrühren bis es eine homogene Masse gibt. Ich habe den Teig dann 3 Minuten Stufe 7 Induktion unter Rühren mit dem Kochlöffel abgebrannt. Die oft erwähnte weisse Schicht hat sich nicht gebildet. Dafür weiss ich wieder warum Köchinnen vor der Erfindung der Küchenmaschinen muskulösere Arme hatten wie mancher Boxer.
Den Teig habe ich dann in die Schüssel für den Kenwood transferiert und abkühlen lassen. Auf Stufe 1 mit dem K-Haken wurde dann wie das Netz und einige Kochbücher anraten ein Ei nach dem anderen auf Stufe 1 eigearbeitet. Zumindest theoretisch, denn nachdem die Masse nach dem ersten Ei in nur 1 Minute homogen war, wollte sich Ei 2 von Ei 3 nicht trennen und sie sind gleichzeitig in den Teig gerutscht. Aber der Teig wurde trotzdem nicht klumpig und war in 3 Minuten fertig. Es lebe der Kenwood Major!!! Das geht natürlich auch mit Schnee- resp. Schwingbesen, ich nehme an das Bizepstraining zumindest für den rechten Arm kann man sich dann sparen.
Den Teig mit einem Spritzsack mit grosser Sterntülle auf ein mit Wasser besprühtes Blech spritzen. Ich bin ganz begeistert gewesen weil die Teilmenge gerade perfekt 25 Krapfen auf ein Blech ergeben hat! In der Mitte vom Ofen 20 Minuten backen und ja nicht öffnen, weil sie sonst zusammenfallen. Was sie dann auch nicht getan haben die Krapferln, Gott sei Dank. Sonst hätte der Lange noch blitzartig seinen Cake für den Nachmittagskaffee produzieren müssen. Nach dem Backen habe ich sie ein wenig angeschnitten damit der Wasserdampf entweichen kann. Und sie waren schön hohl, das nächste Mal werden sie klassisch gefüllt mit Vanillecreme über eine schmale Tülle.
Für die Fülle auch etwas Neues, Himbeerschlagrahm. Aber die Zusammensetzung mit 2 Blatt Gelatine auf 400 ml Flüssigkeit für den ISI Whip hat sich schon beim Joghurtschaum bewährt. Und mich auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Himbeerschlagrahm:
- 170 g gut!! passierte Himbeeren (mit Haarsieb nach dem Passe-Vite ein zweites Mal passieren, sonst verstopfen sie den den ISI-Whip. Oder das fertige Himbeerpüree von Dani nehmen 🙂 )
- 200 ml Vollrahm
- 40 g Staubzucker
- 30 ml Orangensaft
- 2 Blattgelatine
- 1 Rahmbläserkapseln (2 beim ersten Mal, eine beim 2. Mal: mit 2 wird der Schaum fast zu blasig))
Himbeeren, Rahm und Staubzucker gut verrühren. Die Gelatineblätter 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen und in Orangensaft bei kleiner Hitze schmelzen und Pfanne vom Herd nehmen. Mit dem Saucenschwingbesen 2 Esslöffel von der Himbeermischung unterrühren und dann die Gelatinemischung gut unter die restlichen Himbeermischung rühren. Durch ein Sieb in den ISI-Whip füllen, zuschrauben und die kleine Sterntülle aufschrauben. 2 Rahmkapseln nehmen, nach jeder 2-3 gut schütteln und liegend für ca. 6 h kaltstellen. Kurz vor dem Servieren die Brandteigkrapferln halb aufschneiden, mit dem senkrecht gehaltenem ISI-Whip füllen und leicht mit Staubzucker bestreuen.
Ohne ISI-Whip: Gezuckerte, passierte Himbeeren mit Gelatine wie oben verarbeiten und kalt stellen. Wenn die Masse anfängt zu gelieren den sehr steig geschlagenen Rahm unterziehen. Mindestens 2 h kaltstellen. Kurz vor dem Servieren mit einem Löffel Nocken abstechen und die Krapfen füllen.
Das war wirklich eine sehr nette, leichte Begleitung zum Kaffee nach der man nicht schon wieder überessen ist. Alle hatten es echt gerne. Die Kinder haben sich zumindest beschwert dass sie nicht alles alleine essen durften. Mache ich wieder :-). Das einzige Problem war, dass wir zum Frühstück ganz entspannt den restlichen Kaffee verbraucht hatten. Aber unsere reizenden Nachbarn haben uns dann grad die gesamte Kaffeemaschine inklusive Kapseln ausgeliehen. So ein Luxus :-).
Für 4-6 Personen, Zeitaufwand ca. 1 h
Kommentar 28.08.2016: es wäre besser die Krapferln breiter und weniger hoch zu machen dass ginge vermutlich besser zum Ausschneiden und füllen.