Sobanudeln, Karotten, Onsen-Ei und Kokos-Wirsing

Seid so einem halben Jahr ist und isst Kind 1 nun aus Überzeugung -Klima und Tiere -vegetarisch. Und das -abgesehen von einigen wenigen Aussreissern wie dem geistesabwesenden Verschlingen von 10 IKEA Bällchen- mit beindruckender Disziplin und Überzeugung. Überwältig von soviel Konsequenz bin ich nun auch ein definierter Flexitarier, d.h. 6 Tage vegetarisch und an einem Tag ist Fleisch gestattet. Was hauptsächlich heisst dass ich unter der Woche keinen Aufschnitt mehr esse. Das macht den Langen auch glücklich weil ich ihm dann am Abend vor lauter Müdigkeit nun nicht mehr den Schinken fürs Frühstücksbrot wegesse.

Also gibt es bei uns jetzt mehr vegetarisch. Das folgende Gericht ist leicht japanisch inspiriert und wird von uns allen gern gegessen und ist auch recht einfach zu kochen.

Onseneier ( 40 Minuten ohne Aufsicht)

4 Eier im Steamer bei 63°C/100°C oder mit Souside Equipment in 63° Grad heissem Wasser 40 Minuten garen. Ersatzweise kann man auch gut 4 wachsweiche Eier verwenden ( grosse Eier 7 Minuten kochen und dann kalt abschrecken.

Wirsinggemüse (Rüsten: 10-15 Minuten, Kochen ohne Aufsicht 15 Minuten)

  • 1 Wirsing (Wirz) ca. 500 g
  • 1 cm Ingwer
  • 1 Teelöffel Rapsöl (oder ein anderes neutrales Öl)
  • 250 ml Kokosmilch
  • Salz

Die Blätter vom Wirsing abtrennen und waschen. die dicke Rippe herausschneiden und die Blätter in schmale Streifen schneiden. Den Ingwer würfeln und 5 Minuten im Öl anschmoren. Den Wirsing und die Kokosmilch dazugeben, umrühren, auf kochen und dann mit zugedeckt bei niedriger Hitze den Wirsing gerade weich köcheln lassen. Das geht so ca. in 10 Minuten. Mit Salz abschmecken und auf die Seite stellen.

Nudeln

  • 300 g Sobanudeln
  • 1 Teelöffel Sesamöl
  • 1 cm Ingwer, geschält
  • 4 Karotten (200g)
  • 2 -3 Esslöffel salzarme Sojasauce
  • 1 Esslöffel Raps oder Sonnenblumenöl
  • Zum Garnieren: 1 Blatt Nori-Algen in Streifen geschnitten, weisser und schwarzer Sesam gemischt

Die Sobanudeln in reichlich Wasser ohne Salz ca. 3 Minuten kochen. Achtung, sie schäumen ziemlich und gerne über. Dann in ein Sieb giessen und solange mit kaltem Wasser spülen bis sie ganz ausgekühlt sind. Mit dem Teelöffel Sesamöl vermischen und auf die Seite stellen.

Die Karotten schälen und mit dem Zestenreisser – der abgebildete ist tatsächlich brauchbar! – Streifen abreissen und die Reste essen oder den Meeerschweinchen geben. 400 g Karotten passen auch gut in dieses Gericht, aber bis jetzt konnte ich mich nicht aufraffen soviel zu zerkleinern. Wer keine Lust dazu hat kann die Karotten auch gut gerne mit der Röstiraffel grob reiben. Die Karottenstreifen kurz andünsten und mit den Sobanudeln gut vermischen. Ordentlich mit Soja würzen und kurz aufkochen lassen.

Die Nudeln auf den Teller häufen. die Onseneier mit einem Teelöffel um die Taille aufschlagen und in die Mitte rutschen lassen. Mit den Algen und dem Sesam bestreuen und den Wirsing am Rand dazulegen. Die wachsweichen Eier schälen und halbieren vor dem Servieren.




Chashu- geschmorter Schweinebauch japanisch

Das ist eines der Rezepte das geradezu UMAMI brüllt. Und die Zubereitung ist  das Optimum von Nutzen zu Aufwand Die Zutaten sind 1:1 aus dem Ramenkochbuch von Ivan Orkin übernommen plus 5 getrocknete Shiitakepilze (jawohl UMAMI!!), die Zubereitung habe ich lieber in den Ofen geschoben, denn bei 130° C und mit Geduld geht da sicher nichts schief.

Zutaten  für 4-8 Portionen (20 Minuten Arbeit, 3-3.5 h im Ofen)

  • 6 Shiitakepilze
  • 75 ml helle Sojasauce
  • 135 ml dunkle Sojasauce
  • 25 ml Mirin (Reiswein, Sherry geht auch)
  • 25 ml Sake
  • 15 g dunkler Zucker
  • 10 g Knoblauchzehen, gehackt
  • 15 g Ingwer, geschält und gehackt
  • 1.0-1.2 kg Schweinebauch mit Schwarte

Die Pilze in so wenig heissem Wasser wie möglich einweichen und in dünne Scheiben schneiden. Pilzwasser, Pilze und alle anderen Zutaten ausser dem Bauch in einen Topf geben und 5 Minuten köcheln. Diese Art von Würzmischung nennt sich Tare. Den Schweinebauch mit der Schwarte nach oben in ein Schmorgefäss geben. Der Bauch sollte schön hineinpassen und nicht soviel Freiraum haben.

Tare über das Fleisch giessen und den Schmortopf auf den Herd stellen, die Flüssigkeit zum Köcheln bringen. Und dann für 3.0 -3.5  Stunden in den auf 130°C vorgeheizten Ofen geben. Das Fleisch wird sehr weich und zart und lässt sich besser schneiden wenn es ganz kalt ist und aus dem Kühlschrank kommt.  Der/die/das ? Tare lässt sich gut für Ramen verwenden. Das Fleisch lässt

sich auch sehr gut einfrieren. Die Hälfte der Menge hat gereicht für 3 Erwachsene und 3 Kinder für Shoyu-Ramen, der Rest wurde gefroren.

Verwendung:

  •  Ramen- in dünne Scheiben schneiden und in Hühnerbouillon aufwärmen. Dort kann man einen Teil des Suds als Würze nehmen (1:5 Sud. 2:5 Hühnersuppe, 2:5 Dashi)
  • Würfelig oder in Streifen für gebratene  Nudeln oder Reis, auch mit Pilzen und Sauce aber auch nur das Fleisch
  • Scheiben in der Sauce gewärmt und  mit Sobanudeln und reingeschnittenen Weisskraut serviert
  • Kalt für Sandwiches oder als Aufschnitt.