Baunzen – alias gerettete Gnocchi

Das sollten eigentlich Gnocchi werden, aber ich war etwas übermütig mit der Mehlmenge und meinte dass würde mit 200 g Mehl schon gehen so gut wie sich der Teig anfühlt, aber na ja: die erste Charge Gnocchi hat sich dann im Salzwasser in so eine Art Kartoffelschwamm verwandelt und war nicht wirklich essbar. Zum Glück ist mir ein Essen aus Kindertagen einefallen nämlich Baunzen: gebratene Kartoffelteigstückchen, eigentlich dicker als Gnocchi ( weil Baunze ist was Kurzes, Dickes) aber wer weiss das schon hier 😉.

Kartoffelteig für Baunzen ( 4 Portionen, 45 Minuten)

  • 1.2 kg mehlige Kartoffeln
  • 200  g Knöepflimehl (Semola, Hartweizendunst) (für Gnocchi doch 300 g!)
  • 1 Ei
  • Butterschmalz zum Braten
  • Salz zum Bestreuen

Die Kartoffeln in der Schale kochen und heiss schälen. Noch warm durch die Kartoffelpresse drücken und mit dem Mehl bestauben. Das Ei darüber schlagen und mit einer Teigware oder Holzkelle vermischen und rasch zu einem Teig zusammenfügen. Nur am Schluss  wenig mit der Hand Kneten, langes Kneten haben  Kartoffelteige nicht gern.

Dann mit wenig Mehl 1 cm Rollen ( 2 cm wären besser für Baunzen!) formen  und in 2 cm lange Stücke schneiden.

in 2-3 Portionen in Bratbutter goldbraun braten und mit Apfelmuss oder Sauerkraut und Salat servieren. Das ist aber auch eine hübsche Beilage zu kurzgebratenem Fisch oder Fleisch.

Und die Kinder fanden es ein tolles Essen und ich auch.

 

 




Kartoffelgratin, Felchenfilet und Lauchgemüse

Die Felchenfilets essen wir nur im Winter, weil da gibt es Markt in Oerlikon immer genial frische aus dem Genfer oder sonst einem See am Markt in Oerlikon. Die begeistern sogar meine norddeutsche Freundin die noch jeden Hauch von Unfrischheit an Fischen erschuppert. Das Kartoffelgratin ist seit Jahren ein Klassiker, aber etwas in Vergessenheit geraten. Vollkommen zu unrecht, wird immer gut und ist von allen geliebt. Als Hauptgericht gibt es das Gratin in der 3 l Form mit 1kg Kartoffeln mit Salat, als Beilage reichen 700 g in der 2 l Form.

Felchenfilets gebraten

  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Bratbutter
  • 4 Felchenfilets, je ca. 150 g
  • Salz, Pfeffer
  • Chnöpflimehl (normales geht auch)

Die Gräten an der Mittellinie mit einer Pinzette rauszupfen. Öl und Bratbutter auf Stufe 8 von 9 erhitzten. Die Filets auf beiden Seiten salzen und pfeffern und mit Mehl bestreuen. Das überflüssige Mehl abschütteln. die Filets erst auf der Fleischseite 1 Minute braten, dann wenden und auf der Hautseite 1-2 Minuten knusprig Fertigbraten.

Kartoffelgratin 2 l Form (Beilage für 4 Personen, als Hauptspeise mit Salat eine 3 l Form  verwenden und 1 kg Kartoffel verwenden, Vorbereitungszeit 20-30 Minuten)

  • 200 ml Rahm/Halbrahm
  • 250 ml Milch
  • 1 gr. oder 2 kleinere Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 Prise Kalbsfond oder Rindsbouillonpulver dazu
  • Mit Salz und Muskat aufkochen, dann ca. 10 min oder mehr ziehen lassen
  • 700 g ( geschälte!) Kartoffeln, mehlig
  • Butter für die Form

Die Kartoffeln in möglichst dünne Scheiben hobeln oder schneiden. In 2 Lagen in die gebutterte Form schichten und jede Lage leicht salzen . Die letzte Lage hübsch schuppenförmig auflegen. Mit dem heissen Rahmguss begiessen. Die Flüssigkeit soll ganz knapp unter der letzten Lage sein.

Den heissen Guss darübergiessen und bei  180 Grad ca. 40 min in Ofen ( unters Drittel, Ober- und Unterhitze) backen. Vor dem Servieren 5 Minuten draussen rumstehen lassen, damit Flüssigkeit und Gewürze in die Kartoffeln einziehen. Im Kombisteamer: 180 Grad, bei 50% Luftfeuchtigkeit für 40 min. Leider gibt des kein Foto vom sehr fotogenen ganzen Gratin, der Lange war hungrig, die Kinder auch sehr und da hat Fotogenes halt keine Priorität mehr :-).

Lauchgemüse ( 4 Personen als Beilage, 10 Minuten)

  • 1 Esslöffel Rapsöl
  • 600  g Lauch, in dünnen Ringen
  • Salz und / oder Bouillonpulver
  • 100 ml Halbrahm
  • 100 ml Milch
  • oder 200 ml Kokosmilch statt Milch und Rahm

Eine der dankbarsten und schnellsten Beilagen, unkompliziert und sehr gut . Das einzig wichtige: es schmeckt  schon besser wenn der Lauch nicht total verkocht sondern gerade erst weich geworden ist. Aber wenn es doch mal passiert: auch kein Drama schmeckt immer noch gut!

Das Öl auf mittlerer Hitze erwärmen, den Lauch mit Salz und Bouillonpulver dazugeben und umrühren. Bei  niedriger Hitze (3 von 9) mit Deckel ca. 10  Minuten schmoren und ab und zu umrühren. Wenn der Lauch gerade weich ist soviel  Milch und Halbrahm ( oder Kokosmilch)  dazugeben dass alles schön saftig ist aber nicht nass.

Es war ein voller Erfolg, der Lange und ich waren echt baff dass beide Kinder den ganzen Fisch verputzt haben.