Rindstartar – so gut es geht, (fast) wie in Kroatien

Im Urlaub in Kroatien als Kind gab es immer 2 HighLights. Die gegrillte Scampi mit Olivenöl, wenig Knoblauch und viel Petersilie, die man mit der Hand gegessen hat und danach Olivenöl und Petersilie fast überall aber zumindest reichlich im Gesicht hatte. Und das von Hand frisch am Tisch zubereitete Tartar. Das Ritual war fast noch schöner als das Essen: der Kellner kam an den Tisch mit einem Tablett mit vielen kleinen Schälchen mit feingehackten Zwiebeln, Petersilie, Sardellen, Senf, Chili, Gürkchen, ….Dann hat man sich die Zutaten ausgesucht. Dann wurden am Tisch in einer grossen Schüssel die Eigelbe mit Olivenöl und den Würzzutaten zu einer dünnen Mayonnaise geschlagen. Dann kam das Fleisch dazu und alles wurde mit einer grossen Gabel sehr lange verknetet bis alles ganz cremig gebunden war. Gefühlte 30 Minuten, mindestens. Ein Kellner hat uns erzählt dass er nicht mehr als 8 an einem Abend machen kann. Dann kommen die würfeligen Zutaten und die Petersilie dazu. Und es gab dreieckige warme Buttertoast so viel man wollte!! Und jetzt, so  einige Jahrzehnte später mache ich es zum ersten Mal selber: -).

Zutaten ( 2 Personen)

  • 2 Eidotter
  • 3 Esslöffel gutes! Olvenöl
  • 1 TL Dijonsenf
  • 3 cm Sardellenpaste von Balena aus der Tube (oder 1-2 gehackte Sardellen)
  • 1 Spritzer Sojasauce (eigentlich Worcester, aber habe ich nie)
  • 1 Spritzer Cognac
  • 1 Handvoll glatter Pertersilie
  • 1 kleine Zwiebel (oder 3 winzige) ca. 50 g => das war ein wenig sehr zwiebelig, das nächste Mal weniger
  • 3-4 Essiggurkerl
  • 4 Kapern
  • 1 feingehackte Chili oder ein paar Tropfen Chiliöl
  • 400 g falsches Rindsfilet (Schulterfilet), Menge auf Anraten des Metzgers
  • Salz

Gurkerl (von mir) und Zwiebeln (vom Langen, niemand macht winzigere Zwiebelwürfel!) klein würfeln. Nach langem Nachdenken habe ich das Fleisch klassisch mit einem sehr scharfen Messer in kleine Würfel geschnitten und dann noch gehackt. Und nicht durch den Fleischwolf, wobei ich den eigentlich dafür gekauft haben :-).

Von Eidotter bis Cognac alles gut  verschlagen und dann Fleisch und Zwiebel dazu. Zu meiner Schande habe ich nach 5 Minuten aufgegeben mit der Gabel alles zu verkneten und habe die restlichen Zutaten dazugegeben (aber ohne Chiliöl, damit die Kinder probieren können).

 

Fazit: sehr fein, zuviel für 2 (nächstes Mal 250 g) und ein wenig zuviel Zwiebeln. Vom Geschmack kam es gut, und der Buttertoast vom Bäcker war perfekt dazu. Aber für kroatische Ergebnisse muss ich noch sehr üben!!! Ich probiere es nächstes Mal mit dem Fleischwolf, vielleicht wird es dann schneller so cremig wie im Urlaub.

 




Schinkengipfeli

Dieses Essen entstammt der Familientradtion des Langen. Es sind meine absoluten Lieblingschinkengipfelis, bis jetzt konnte kein Bäcker die übertreffen. Es ist unser traditionelles Sylvesterabendessen, mit Salat. Und Champagner, weil wir müssen immer alleine eine Flasche austrinken weil die so gut sind für Raketenstarts. Auch die Schwester vom Langen macht sie immer an ihrem Geburtstag, was ich eine geniale Idee finde.

Eigentlich wollte ich das ja in der Woche nach Sylvester online stellen, hab aber irgendwie ein Chaos mit den Fotos und Speicherplatz gehabt und schon gedacht das klappt erst nächstes Jahr. Nach dem Aufräumen der Cloud waren die Fotos aber wieder da. Immerhin schaffe ich es ja noch knapp im Januar.

Zutaten (16 Gipfeli, 4 Personen , ca. 1 h)

  • 250g Schinken
  • 250g Topfen =Quark (Magertopfen, Migros)
  • wenig Peterli, feingehackt
  • 500 g Blätterteig, Block
  • 1 Eidotter, mit wenig Wasser verquirlt zum Bestreichen

Schinken und Peterli von Hand oder mit Küchengerät fein hacken. Mit dem Topfen vermischen. Den Blätterteig mit Mehl auswallen, 2 Mal 40 x 40 cm. In Quadrate von 10 cm Kantenlänge schneiden, den Rand mit Wasser bepinseln. Ca einen Esslöffel Fülle auf   in eine Ecke setzten, den Teig darüber legen und ein Gipfel wickeln. Am Rand ein wenig festdrücken. Je 8 stück auf ein Blech setzen und mit Eigelb bestreichen. Im auf 225°C vorgeheizten Ofen in der Mitte  ca. 15 Min. backen. Wir holen sie raus sobald das erste platzt.

Das ist super mit Salat, würde vermutlich auch an einem Apero nicht wehtun. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!!




Pizza

Das gibt es meistens nur am Samstag oder Sonntag weil es bisschen länger geht. Aber nach der letzten und ersten Tiefkühlpizza sind alle wieder de Meinung dass es sich lohnt. Nach einer ersten innovativen Phasen mit Pilzen und Gemüsen sind wir nun bei 2 Standards angelangt: Schinken und Oliven für die Kinder , Sardellen, Kapern und schwarze Oliven für die Eltern.

Zutaten für 3 Pizzas 

  • 3 x ca. 300  g Pizzateig
  • Chnöpflimehl oder Semola zum Verarbeiten
  • 250 g einfache Tomatensauce oder passierte Tomaten die man etwas aufkocht und salzt
  • Oregano
  • 2 Scheiben Schinken
  • 20 runzlige, schwarze Oliven, entsteint und kleingeschnitten
  • Kapern
  • Sardellen in Öl
  • 200g Mozarella di Cucina , in dünnen Scheiben

Das Blech für die Pizza mit -wer hat -Edelstahlplatte oder Schamottplatte in die Mitte schieben und  den Ofen für 1 Stunde auf 270°C Unterhitze vorheizen oder so heiss wie es eben geht. Dann auf Ober /Unterhitze 270°C umstellen. wir haben aus einem Missverständnis heraus eine Alu-Platte, noch mehr ein Grund mit dem Backpapier zu arbeiten.

Den Teig 1 Stunden vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen, in 3 Teilen schneiden und zu einer Kugel zusammenschieben, nicht mehr kneten! Grosszügig mit Mehl bestreuen und so 40 Minuten liegen lassen. Pro Pizza nehme ich ein Stück Backpapier, das erleichtert den Transport und minimiert das Putzen. Wobei seitdem wir unser Pizza-Aluplatte an die Nachbarn verleihen haben ist sie wieder so sauer wie am Anfang, weil die haben sie geputzt. Ich hätte sie warnen sollen :-(.

Den Pizzateig mehr quetschen als rollen mit dem Nudelholz bis es so 1 cm dick ist. Über die  Handrücken legen und ziehen oder einfach mit Schieben auf dem Backpapier in der Mitte dünner machen bis sie so 25-30 cm im Durchmesser hat. Mit 2-3 grosszügigen Löffeln Tomatensauce besteichen und  mit Oregano bestreuen und dann nach Geschmack belegen.

Pizza mitsamt Papier auf eine  Pizzaschaufel oder sonst ein dünnes Brett legen und mit Schwung auf das heise Blech mit oder ohne Alu/Backstein schubsen und 5-6 Minuten backen. Und fertig. Wird immer wieder super, fast so gut wie in der Pizzeria. Und aus Erfahrung: wird auch mit dem nicht schon ausgewallten Pizzateig von Migtos oder Coop sehr gut. Aber der selbstgemachte schmeckt zumindest uns besser, vermutlich Einbildung :-).




Schinkenomelette

Ich hab das schon lange gern, die Kinder und der Lange haben es ganz stilecht zum ersten Mal in Paris gegessen vor 3 Jahren. In einer überfülltem Brasserie zwei Strassen hinter dem Eiffelturm wo wir nur wegen Kälte und Regen und wegen  wegen Kälte und Regen und Hunger enorm missmutigen bis todunglücklichen Kindern hineingingen. Denn wer würde schon so Nahe am Wahrzeichen von Paris freundlichen Empfang und gutes Essen  vermuten?

Wir wurden schon am Eingang höflich darauf aufmerksam gemacht dass wir leider warten müssten, hatten aber nach 5 Minuten schon 2 Tischchen. Ein Kind nur Pommes Frittes? Kein Problem! Und in ernom kurzer Zeit hatten wir saftige Schinkenomeletten mit Pommes Frites (knusprig, hübsch in einem Porzellanbecher angerichtet) und einem kleinen, klassischen grünen Beilagensalat der der französischen Küche alle Ehre gemacht hat.  Und für mich Schnecken :-). Und dank GeoTag weiss ich auch noch dass es das Chez Ribe war, 15, Avenue de Suffren.

Tja, so kann man sich irren. Wir konnten es nicht glauben und gingen extra ein 2. mal bei schönem Wetter hin: war alles nochmal genauso gut, auch die Mini Tarte-Tatin die sich der Lange zum Dessert gegönnt hat.

Seit dem habe ich den Ehrgeiz das auch so hinzubekommen. Wie es aussieht werden ich den noch länger haben, aber was ich hinbekomme ist auch ganz gut. Und die Kinder haben es sehr gern.

Zutaten für 1 Omelette ( für 1 Person)

  • 3 Eier
  • 1 TL Rahm
  • wenig Salz
  • 1 Teelöffel ( 5 g) Butter
  • 1 Scheibe Schinken

Die Eier mit dem Rahm und wenig Salz gründlich versprudeln. In einer kleinen (Durchmesser 20 cm), beschichteten Pfanne einen halben Teelöffel Butter bei niedriger Hitze schmelzen. Auf mittlere Hitze schalten (5 von 9, Induktion) und die Eier hineingiessen. Den Schinken zerzupfen und darauf legen. nach einigen schmerzhaften -Versuchen die mit trockenem Rührei statt Omelette endeten verzichte ich aufs Umrühren und lege statt dessen einen Deckel darauf.  Nach so 3-5 Minuten wenn die Oberfläche noch feucht ist das Omelette zusammenklappen, wenden, den Rest der Butter dazu geben und noch kurz backen.

Ich hoffe immer noch dass ich mal einem Profi zusehen kann, dann bekomme ich es endlich ganz richtig hin!

Wenn man für mehrere Personen kocht kann man die Omeletts gut bei 60°C zugedeckt im Ofen warm halten.  Immer gut mit grünem Salat, diesmal gab es den übrigen Bohnensalat dazu.

BonAppetit 🇫🇷 !!!

 




Schweinehals im Römertopf mit Fächerkartoffeln

Das Fleisch ist wieder mal ein indirekter Beitrag des Langen, ein Teil seiner Familienküchentradition. Und wegen meiner Gedächtnislücken diesmal kein Hals. Aber 2 kleine Schultern, dafür aber vom glücklichen Wollschwein der Fiechter-Schwestern. Wie Čechov zum Essen!

Der Römertopf wird bei uns nur so 2-3 pro Jahr benutzt, bis jetzt konsequent nur für Huhn mit der gleichen Würzpaste wie das Schwein. Aber die 2-3 mal rentieren wirklich, und wir haben in ja schon 10 Jahre. Und wenn keiner von uns unglücklich stolpert verwenden wir in sicher noch 20-30 Jahren. Vorausgesetzt das mit dem Gedächtnis wird nicht schlimmer.

Und weil ich bei der Suche nach einem Rezept für Quittentarte die Fächerkartoffeln irgendwo gesehen habe gab es sie auch gleich dazu. Und es war ein voller Erfolg; das Schwein bei uns und die Kartoffeln bei den Kindern (sie haben je 4 davon gegessen, ich hatte nur 1 :-)) So wie es aussieht wird sich das Huhn den Römertopf nun mit dem Schwein teilen müssen.

Schweinhals – oder Schulter (aktiv 30 Minuten, im Ofen 2 h)

  • Salz
  • 2 normale oder 1 grosse Knoblauchzehe
  • 8 grosse Salbeiblätter
  • 1-2 Zweiglein Rosmarin
  • 1 Blatt Maggikraut wenn man hat. Wir hatten diesmal nicht
  • Olivenöl
  • Pfeffer
  • 1 kg Schweinhals (oder 1.6 kg Schweineschulter, gedächtnislückenhalber und mehr weil eventuell noch Gäste. Gab aber keine Gäste, dafür jetzt die kleinere Schulter im Gefrierschrank mit noch ordentlich Sauce )
  • 4 kleine Zwiebel, geschält
  • 2-4 Karotten

Den Römertopf 2 Stunden in kaltem Wasser einlegen. Knoblauch mit Salz zerquetschen, Kräuter fein hacken und mit Olivenöl und Pfeffer zu einer Würzpaste vermischen. In ca. 5 Einschnitte vom Hals oder halt eben Schulter einfüllen und den Rest auf der Oberfläche verstreichen.

Das Fleisch in den Römtertopf geben mit der bestrichenen, fetten Seite nach oben. Die Zwiebeln und Karotten hübsch dazulegen.

in die Mitte des kalten! Backrohrs geben und auf 200°C Ober /Unterhitze einstellen. Nach 2 Stunden ist der Braten fertig. Es war nicht so weich wie der Schweinhals, wahrscheinlich braucht die grössere Menge Fleisch doch länger, das nächste Mal geben wir bei der Schulter 30 Minuten dazu. Aber saftig und würzig und mit viel klarer Sauce.

Fächerkartoffeln ( Vorbereiten 20 Minuten, im Ofen ca. 50 Minuten)

  • Pro Person 3-4 längliche, 2-3 cm dicke festkochende Kartoffeln
  • 50 g Butter
  • 1/2 Teelöffel Salz

Den Ofen vorheizen, bei Umluft 185°C, Ober/Unterhitze 200°C. Die Kartoffeln schälen und in 2 mm Abstand fast durchschneiden. Das geht gut wenn man das Messer nur mit der Spitze auf dem Schneidebrett aufkommen lässt. Die Butter schmelzen und mit dem Salz vermischen und ca. die Hälfte auf die Kartoffeln pinseln.  Nach 35 Minuten herausziehen und nochmal pinseln. Jetzt sind die Kartoffelfächer schon geöffnet und die salzige Butter kann hineinfliessen. Noch einmal 10-15 backen bis sie schön knusprig braun sind.

Ein schönes, unaufgeregtes und unkompliziertes Sonntagsessen das einem zwischendurch viel Zeit für andere Aktivitäten lässt.




Kastenbrot

Das ist zur Zeit unser tägliches Brot. Man kann den Teig schön feucht halten, mit der Kastenform hat es eine praktische Form für Pausenbrote und den Toaster und wird noch saftiger als es schon.

Zutaten

  • 400 g dunkles Roggenmehl
  • 400 g Ruchmehl
  • 350-400 g Sauerteig
  • 6 g Brotgewürz (Fenchel-Anis-Koriander)
  • 16 g Salz
  • 4 g Hefe
  • 600 g Wasser

Alle trockenen Zutaten mischen, mit dem Wasser und dem Sauerteig in der Küchenmaschine 10 Minuten bei Stufe 1 kneten. Der Teig ist so weich dass es auch mit einem Handmixer mit Knethaken geht. Von Hand geht es auch mit Bertinet, aber ist halt klebrig.

Den Teig leicht mit Mehl bestäuben und das Gefäss mit einem Teller oder Tuch abdecken. Ruhen lassen bis sich das Volumen verdoppelt hat. Bei 30°C (Ofen vorheizen, ausschalten und dann den Teig hineinstellen) geht das rasch, ca. 45 Minuten. Aber auch bei Raumtemperatur 1-2 h oder Im Kühlschrank über Nacht. Am besten schmeckt es schon wenn es langsam geht, aber auch mit der Blitzmethode wird es gut.

2 Kastenformen 30 cm lang mit Backpapier auslegen, den Ofen 1 Stunde auf 250°C vorheizen. Wer hat soll ein Blech mit Schamott- oder Edelstahlplatte drin im unteren Drittel  mit aufheizen. Sonst ein möglich dunkles Blech nehmen.

Die Arbeitsfläche mit Chnöpflimehl (Dunst, Semola) bestreuen und den Teig mit  Hilfe einer Teigkarte darauf kippen. An der Trennlinie auch bestreuen und dort mit dem Metall-Teigschneider- Palette oder Messer tut es auch- trennen. Je einmal von links und rechts einschlagen und mit wenig Druck so formen dass die Teigstücke in die Formen passen.

Noch einmal bestäuben und 30 Minuten gehen lassen. Mit einer Rasierklinge oder einem Skalpell einen 1 cm tiefen Schnitt In der Mitte machen.

Die Formen in den Ofen geben und 2-3 ordentlich Wasser auf die Wände stäuben. Nach 8 Minuten die Temperatur auf 220°C senken und dabei noch einmal den Schnitt in der Mitte mit der Klinge öffnen, dann reisst es noch schöner in der Mitte auf.

Funktioniert immer und toleriert wegen der Kastenform sehr gut einige Feuchtigkeitsschwankungen. Deswegen ist es jetzt schon gut 4 Monate das Standardbrot.




Ribiselgelée (Trübeli, rote Johannisbeeren)

Es ist zwar nicht gerade die Jahreszeit für Ribiselgelée, aber ich habe vor den Herbstferien von letzten Ribiseln 2 kg geholt und entsaftet und aus Zeitmangel eingefroren. Und jetzt aus akutem Geléemangel  heraus endlich das Gelée gekocht. Orientiert habe ich mich wie öfter schon an der Saison Küche. Aber weil ich lieber mit Geliermittel und Zucker getrennt arbeite (weil ich sonst immer die Konservierungsstoffe im Kleingedruckten übersehe) habe ich noch ein bisschen rumprobieren müssen. Zur Warnung: so wird das Gelée recht sauer. Wer es süsser mag soll noch 200g Zucker mehr verwenden

Saft

  • 2 kg gewaschene und gerebelte Ribisel
  • 330 ml Wasser
  • 200 g Zucker

Alle Zutaten zusammen aufkochen und 20 Minuten kochen. Dann stehen lassen bis alles auf Raumtemperatur ebgekühlt ist. Die Masse in ein feines Sieb gegen. Was übrigbleibt in  mit einem Passiertuch entsaften: Das Tuch zubinden und an einen Kochlöffel hängen. Dabei nicht fest drücken, dann wird das Gelee trüb. So 1 Stunde ausstopfen lasse . Wer es ganz klar möchte sollte gar nicht pressen.

Das ergab 1670 g, also ca.1.4 l Saft . Dafür nehme ich noch

  • 700 g Zucker
  • 2  Päckchen Conti-Vite (Pektin Coop) (gemäss Packungsangabe nur 1.5, aber die die Gelierprobe war verdächtig)

10 Minuten sprudeln kochen und den Schaum abschöpfen. Es genügt das 1-2 zu machen. Noch heiss in heiss ausgespülte Gläser füllen. Ich heize die Gläser bei 120°C im Ofen und hole sie nach Bedarf heraus. Ich stelle sie nicht auf den Kopf, funktioniert auch so.

 




Schraubenbrot à la Patrik

Das ist ein Brotrezept vom Paten von Kind1. Und weil beide Kinder dass Brot als sehr gut eingestuft haben musste es natürlich nachgebacken werden! Es ist ein bisschen aufwendig, aber das Ergebnis kommt gut an kommerziell erhältliche heran, ein paar übertrifft es sogar. Wer es ohne Küchenmaschine macht: der Teig ist echt klebrig, die Knettechnik ist nach Bertinet und zumindest ich habe vor Kenwood ziemlich lange herumputzt bis die Arbeitsfläche wieder sauber war.

Vorteig (12 h Ruhezeit bei Raumtemperatur)

  • 75  (100) g Sauerteig
  • 150 (0) g Dinkelmehl weiss
  • 100 (250) g Weissmehl
  • 250 g Wasser
  • 1g Germ (Hefe)

Die 1. Ruhezeit ist  7 h (12 sollten es sein laut Originalrezept, aber ich war am Abend zu müde und habe  in der Früh lang geschlafen). Und der Teig sah schon ziemlich aktiv aus! Das 2. te Mal 12 h bei Zimmertemperatur. Der war allerdings nicht so blasig nach 7 h, aber am nächsten Morgen sah er auch sehr blubbrig aus.

Hauptteig (Ruhezeit 1h bei Raumtemperatur )

  • 100 (150) g dunkles Roggenmehl
  • 150 (220) g Ruchmehl
  • 220 (110) g Weissmehl
  • 2.6 g Hefe
  • 14 g Salz
  • 310 (300+30) g Wasser

    5 Minuten auf Stufe 1, 3 Minuten auf Stufe 2-3 (Kenwood). Der 2. Teig mit mehr dunklen Mehl war von Anfang an fester: +30 g Wasser. Ich lasse ihn in der Teigschüssel wenn er nicht über Nacht im Kühlschrank geht. Leicht mit Mehl bestauben.

2. Ruhezeit

  • 1 h im Zimmer(1.5 h 10°C am Balkon, mit den Kindern rausgegangen, darum). Dann den Teig kurz mit der Teigkarte dehnen.
  • 1h im Zimmer gehen lassen

Die Arbeitsfläche gut mit Mehl (am besten Semola oder Chnöpflimehl) bestauben. Den Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel holen und auf das Mehl kippen. Von links und rechts einschlagen und mit einem metallischen Teigschneider in zwei Teiglinge schneiden. Ein wenig Semola auf die Schnittbereiche hilft das Verkleben des Teigschneiders zu vermeiden.

  • Spitze Randstücke abtrennen und als Brötchen backen
  • Teiglinge für mit Semola einstauben und mindestens 8 mal verdrehen
  • Die Brote auf ein Backpapier transferieren (Achtung weich) und nochmals 30 Minuten gehen lassen.

Das Backrohr auf 250°C Ober/Unterhitze vorheizen. Wer hat kann  einen Pizzastein oder Edelmetallplatte verwenden.  Teiglinge auf einen Pizzaschieber oder ein Brett legen und auf das heisse Blech/Schmamottplatte gleiten lassen. Mit einem Zerstäuber ein paar mal kräftig Wasser in den Ofen sprühen. Nach 5 Minuten die Temperatur auf 210°C reduzieren.

Gesamtbackzeit:

  • Schraubenbrot ca. 35 Minuten (+/-5)
  • Brötchen 20 Minuten

Lässt sich gut einfrieren, schmeckt wirklich gut




Schweinsnierstück mit Pfeffer-Senf Kruste

Mit dem ganzen Sous-Vide Hype ist das Niedertemperaturgaren ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Aber jetzt ist mir das wieder mal eigefallen. Und ich muss sagen seitdem ich mutiger mit Senf und Pfeffer umgehe: das lohnt sich auf jeden Fall!! Und ideal für Gäste, lässt sich auch schön eine Stunde verschieben im Notfall. Man kann duschen bevor alle kommen  und erst noch beim Apero mitmachen. Und es braucht kein Spezialequipment, nur den Backofen.

Braten (Vorbereitungszeit: 30 Minuten, Garzeit: 2-3h ), für 4-6 Personen

  • 1 Karreebraten (Schweinsnierstück) ca. 1 kg
  • 2 Esslöffel Senf, normal oder Dijon
  • 1/2 Teelöffel Salz
  • 1 Esslöffel grob gemahlener Pfeffer
  • Salz
  • 1-2 Essköffel Butterschmalz (Bratbutter) oder Sonnenblumenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Esslöffel Olivenöl

1 Stunde vor dem Anbraten das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen. Den Ofen auf 80°C vorheizen und das Bratgefäss zum Anwärmen hineinstellen.  Senf, Pfeffer und Salz vermischen und das Fleisch damit von allen Seiten bestreichen. Den Rosmarin mit dem Knoblauch fein hacken und mit dem Olivenöl vermischen. Bei höherer Hitze (Induktion 6-7 von 9) das Fleisch in der Bratbutter anbraten. Insgesamt 10 Minuten: je 3 Minuten auf der Ober und Unterseite, je eine Minute auf den Endflächen und Seiten. Es geht jedoch die Welt nicht unter wenn das mal bisserl mehr oder weniger ist.

Das angebratene Fleisch in die Form legen und  die Oberseite mit der Rosmarin-Knoblauchmischung bestreichen. In den Ofen geben und bei 80°C 2-2.5 Stunden garen. Nach 2 Stunden ist es sehr saftig und ziemlich rosa, nach 2.5 Stunden etwas weniger saftig und zartrosa. Wenn die Gäste sich verspäten oder der Apero so nett ist: Hitze auf 60°C stellen und die Ofentür kurz öffen bis die Temperatur 60°C erreicht hat. Dann kann der Braten problemlos noch eine Stunde warten, und ist immer noch gut.

Die Anbrat- und Garzeiten sind aus Annemarie Wildeisen’s “ Fleisch sanft garen bei Niedertemperatur“. Das ist auch sonst ein sehr nettes Kochbuch mit gut funktionierdenden Rezepten. Spektakulär aufgemacht ist es nicht, aber das ist eh ein bisserl überbewertet.

Diesmal serviert mit Blumenkohl aus dem Steamer -12 Minuten 100°C 100%- , mit Butter und Salz abgeschmeckt.

Und mit Erbsensauce, genial einfach. Die Sauce wird am besten mit dem High-Power Standmixern von den netten Nachbarn. Aber ein Stabmixer tut es auch, allerdings muss man sie dann durch ein Sieb passieren wenn man die Erbsenhautstückchen nicht mag,.

Zutaten ( 4 Personen, ohne durch das Siebstreichen 15 Minuten)

  • 200 g gefrorene oder frische Erbsen
  • 250 ml Hühnerbouillon (Hügli oder frisch)
  • 50 ml Vollrahm
  • Salz

Die Erbsen in der Bouillon 6 Minuten köcheln, mit Rahm im Standmixer 5 Minuten bei höchster Leistung mixen. Mit Salz abschmecken, fertig. Die Sauce kann man auch gut mit oder ohne Schinkenwürfeln für ein blitzschnelles Nudelessen verwenden.

Wie immer bei Niedertemperatur sind angewärmte Teller ein Plus. Wenn man das nicht hat oder mag: Den Teller  mit den Beilagen belegen zum Vorwärmen, und erst am Schluss das Fleisch und die Sauce dazugeben.




Hendlhaxeln à la Sandra

Ja, eigentlich ist das ein Rezept von Annemarie Wildeisen. und die hat es vermutlich schwer an ein marokkanisches Rezept angelehnt. Aber wir haben es nun mal, nachdem wir Köchin durch massive Nötigung dazu gebracht haben uns samt Kindern zum Abendessen einzuladen (Yeah!) das erste Mal bei Sandra gegessen, und deshalb heisst es jetzt in alle Ewigkeit bei uns nach ihr. Und jetzt kommt endlich das Huhn!!!

Und Hendlhaxeln sind Pouletschenkel.

Hendl (für 4-8 Personen, je nach Hunger. Also ich bin mit einem glücklich. Zeit: vorbereiten: 10 Minuten. )

  • 8 Hendlhaxeln, gewaschen und getrocknet, im Gelenk durchtrennt
  • 2 Zitronen, Bio, gewaschen und geviertelt.
  • 4 mittlere rote oder weisse Zwiebel. So schälen dass der Wurzelansatz noch da ist und sie nach dem 1/4eln zusammenhalten
  • 12 Knoblauch Oliven ( auf dem Foto sind nur schwarze, weil ich halt nur schwarze daheim hab)
  • Nadeln von 2 Rosmarinzweige
  • 4-5 EL Olivenöl
  • 2 EL Balsamico
  • Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Bis und mit Balsamico alles mischen und 1 h marinieren Dann in eine ofenfeste Form stellen. Bei 200°C 30 Minuten braten. dann die Hendlteile umdrehen  und bei 190°C weitere 25 Minuten braten. Zumindest war das die erste Anleitung. Aber aus jetzt schon zweimaliger Erfahrung kann ich sagen: die Hendlteile mit möglichst viel Haut nach oben arrangieren und dann einfach sein lassen :-). Stressfreier Kochen geht nicht!!

Als Beilage gab es den allseits beliebten Paprikacouscous. Das kam jetzt schon das dritte Mal sehr gut bei Gästen an und bei uns sowieso!