Im Urlaub in Kroatien als Kind gab es immer 2 HighLights. Die gegrillte Scampi mit Olivenöl, wenig Knoblauch und viel Petersilie, die man mit der Hand gegessen hat und danach Olivenöl und Petersilie fast überall aber zumindest reichlich im Gesicht hatte. Und das von Hand frisch am Tisch zubereitete Tartar. Das Ritual war fast noch schöner als das Essen: der Kellner kam an den Tisch mit einem Tablett mit vielen kleinen Schälchen mit feingehackten Zwiebeln, Petersilie, Sardellen, Senf, Chili, Gürkchen, ….Dann hat man sich die Zutaten ausgesucht. Dann wurden am Tisch in einer grossen Schüssel die Eigelbe mit Olivenöl und den Würzzutaten zu einer dünnen Mayonnaise geschlagen. Dann kam das Fleisch dazu und alles wurde mit einer grossen Gabel sehr lange verknetet bis alles ganz cremig gebunden war. Gefühlte 30 Minuten, mindestens. Ein Kellner hat uns erzählt dass er nicht mehr als 8 an einem Abend machen kann. Dann kommen die würfeligen Zutaten und die Petersilie dazu. Und es gab dreieckige warme Buttertoast so viel man wollte!! Und jetzt, so einige Jahrzehnte später mache ich es zum ersten Mal selber: -).
Zutaten ( 2 Personen)
- 2 Eidotter
- 3 Esslöffel gutes! Olvenöl
- 1 TL Dijonsenf
- 3 cm Sardellenpaste von Balena aus der Tube (oder 1-2 gehackte Sardellen)
- 1 Spritzer Sojasauce (eigentlich Worcester, aber habe ich nie)
- 1 Spritzer Cognac
- 1 Handvoll glatter Pertersilie
- 1 kleine Zwiebel (oder 3 winzige) ca. 50 g => das war ein wenig sehr zwiebelig, das nächste Mal weniger
- 3-4 Essiggurkerl
- 4 Kapern
- 1 feingehackte Chili oder ein paar Tropfen Chiliöl
- 400 g falsches Rindsfilet (Schulterfilet), Menge auf Anraten des Metzgers
- Salz
Gurkerl (von mir) und Zwiebeln (vom Langen, niemand macht winzigere Zwiebelwürfel!) klein würfeln. Nach langem Nachdenken habe ich das Fleisch klassisch mit einem sehr scharfen Messer in kleine Würfel geschnitten und dann noch gehackt. Und nicht durch den Fleischwolf, wobei ich den eigentlich dafür gekauft haben :-).
Von Eidotter bis Cognac alles gut verschlagen und dann Fleisch und Zwiebel dazu. Zu meiner Schande habe ich nach 5 Minuten aufgegeben mit der Gabel alles zu verkneten und habe die restlichen Zutaten dazugegeben (aber ohne Chiliöl, damit die Kinder probieren können).
Fazit: sehr fein, zuviel für 2 (nächstes Mal 250 g) und ein wenig zuviel Zwiebeln. Vom Geschmack kam es gut, und der Buttertoast vom Bäcker war perfekt dazu. Aber für kroatische Ergebnisse muss ich noch sehr üben!!! Ich probiere es nächstes Mal mit dem Fleischwolf, vielleicht wird es dann schneller so cremig wie im Urlaub.
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